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Bericht über Waldkaffee in Welt am Sonntag und Berliner Morgenpost

Die "Welt am Sonntag" veröffentlichte am 13.04.2008 einen großen Bericht über Waldkaffee resp. Wildkaffee aus Äthiopien. Am Folgetag erschien der Bericht zusätzlich in der "Berliner Morgenpost" und auf der Website der Berliner Morgenpost. Besondere Berücksichtigung fand darin unser Waldkaffee von der "Gizmeret" - Kooperative aus den Hochland - Regenwäldern im Südwesten Äthiopiens. Dieser genetisch reine Wildkaffee wird von uns aber auf Grund der partiellen Bewirtschaftung der Waldflächen durch die ansässigen Bauern als Waldkaffee bezeichnet. Den Artikel aus der "Berliner Morgenpost" können Sie in ganzer Länge unten oder in unserem "Kaffee-Blog" unter Kaffeeländer: Äthiopien: Waldkaffee nachlesen.

Berliner Morgenpost vom 14. April 2008

Der vielleicht beste Kaffee der Welt

Äthiopischer Waldkaffee, die einzige wild wachsende Sorte, ist selten, gefährdet und teuer
Von F. und C. Lange

Kaffee ist die Lieblingsdroge der Deutschen. 153 Liter gurgeln pro Kopf und Jahr durch unsere Kehlen - mehr als Mineralwasser. 85 Prozent der Gesamtmenge liefern die sechs Großröster Jacobs, Tchibo, Melitta, Aldi, Dallmayr und Darboven. Sie liefern die untere Qualitätsgrenze. Die Spitze hingegen bilden die Kleinröster. Die raren Spezialitäten wie "Jamaica Blue Mountain", "Galapagos" oder "Hawaii" - für bis zu 100 Euro das Kilo. Nur mit Kaffees solcher Herkunft lassen sich die Zungen verwöhnter Coffeeholics noch reizen. Bei ihnen ganz groß im Trend ist Waldkaffee aus Äthiopien.

Dieses Elixier hat das Zeug zum Star, denn es ist der einzige wild wachsende Kaffee der Welt - und selten. Hans-Jürgen Langenbahn, Gründer von "Maskal Fine Coffee Company", einem Versandhandel für Spezialitätenkaffees, hat einen Waldkaffee im Programm, der auf 1300 Metern Höhe an der Grenze zum Sudan wächst: "Waldkaffee wie mein "Gizmeret" ist grundsätzlich sehr aromatisch und sehr voluminös", sagt Langenbahn, "er ist ausgesprochen balanciert, fruchtig und körperreich, durchzogen von einer feinen Säure-Ader."

Unter Schatten spendenden Urwaldriesen reifen an den wild wachsenden Kaffeesträuchern diese begehrten Kaffeekirschen. Das Besondere: Hier liegt die Wiege des Kaffees, hier sind die letzten genetischen Ahnen aller Arabica-Kaffeepflanzen weltweit beheimatet, deren Früchte von jeher in mühsamer Kleinarbeit von den einheimischen Bauern gesammelt werden. Langenbahn: "Von Anfang an war klar, dass wir gute Qualität nur bekommen, wenn wir mit den Bauern vor Ort kooperieren." Denn nur vollreife, gesunde Kaffeekirschen, die mit großer Sorgfalt verlesen, gewaschen, fermentiert und getrocknet wurden, liefern Spitzenqualitäten. "Dabei unterstützen wir eine kleine Kooperative, die sich von dem korrupten Dachverband abgespalten hat, und zahlen auch mehr Geld." Die sozial- und umweltverträgliche Herstellung dieses Kaffees zertifiziert das unabhängige Label UTZ. Langenbahn arbeitet außerdem an einem Waldkaffee-Forschungsprojekt mit, das von Jürgen Burkhardt von der Universität Bonn geleitet wird. "Die Regenwaldfläche ist dramatisch geschrumpft", sagt Burkhardt, "vor dreißig Jahren bedeckte der Bergregenwald noch ein Drittel der Landesfläche, heute gerade noch drei Prozent. Dieses Habitat der autochthonen Gen-Reserve an Kaffeepflanzen wollen wir für zukünftige Generationen sichern."

Der letzte wilde Kaffee, eine hoch gefährdete Spezies. Könnte die Zukunft dieser Spezialität also schon vor dem Ende stehen, bevor sie überhaupt begonnen hat? "Der dichte Urwald bietet den Pflanzen auch Schutz," sagt Burkhardt, "denn durchs dichte Unterholz kommen die Sammler nicht an alle Kaffeekirschen heran. Der Ertrag liegt bei höchstens fünf Kilo im Jahr pro Hektar Wald." Rentabel ist so eine Nutzung nicht.

Das, was später oft als Wildkaffee firmiert, ist daher in Wahrheit sogenannter "Semi-Forest-Kaffee": Sammler roden konkurrierendes Unterholz im Urwald und pflanzen dort weitere Kaffeesträucher. Je nach Pflanzendichte liegt der Ertrag dann zwischen 15 Kilo pro Hektar und über 50 Kilo. Rainer Braun, Röster aus Aschaffenburg und ebenfalls Mitarbeiter des Forschungsprojekts, erklärt: "Wildkaffee klingt zwar super, aber bei den kleinen Erträgen kann es ihn auf dem Markt eigentlich nicht geben. Waldkaffee ist die sachlich richtige Bezeichnung."

"Gizmeret Äthiopien Waldkaffee" mit UTZ-Label, 19,90 EUR/kg, www.maskal.de

Quelle: http://www.morgenpost.de/content/2008/04/14/wissenschaft/957055.html (Website der Berliner Morgenpost)