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Wasserhärte

Der sicher am bekanntesten und vielleicht am stärksten auf den Kaffeegeschmack Ein­fluss nehmende Faktor ist die Wasserhärte. Wie aber entsteht „Wasserhärte“ und was bedeutet sie im einzelnen?

Regenwasser fließt von der Oberfläche durch den Boden und sammelt sich als Grund­wasser. Es hängt von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit ab, in welchem Umfang welche Stoffe dabei aus dem Boden herausgelöst werden. Je höher dabei der Anteil an Calcium und Magnesium ist, den das Wasser auf seinem Weg durch den Boden auf­nimmt, desto "härter" ist es.

Die Wasserhärte ist genau genommen ein Maß für die Menge der im Wasser als Ionen gelösten Mineralien, insbesondere der lebensnotwendigen Mineralien Calcium und Magnesium. Die Angaben für die Wasserhärte (= Gesamthärte) erfolgt in „Härtebereich“, in „Härtegrad“ (= ‚deutsche Härte’, °dH) oder inter-national in „Millimol“ (mmol/l ) und wird wie folgt unterteilt:

Härtebereich
Härtegrad
Millimol/l
1 - 7
1 (weich) bis 1,3
7 - 14
2 (mittelhart) 1,3 – 2,5
14 - 21
3 (hart) 2,5 – 3,8
über 21
4 (sehr hart) über 3,9

Anm.: Die Härtegrade (und alle anderen relevanten Werte) Ihres Trinkwassers erfahren Sie unproblematisch über Ihren regionalen Wasserversorger (z.B Stadtwerke). Sie können Ihrer Wasserrechnung entnehmen, welches Wasserversorgungsunternehmen für Sie zuständig ist (bzw. wenn Sie zur Miete wohnen, müssten Sie Ihren Vermieter fragen). Oft helfen auch die web-sites der betreffenden Wasserversorger weiter (leider aber nicht immer). Geben Sie bitte Ihren ge­nauen Wohnort an, denn viele Wasserversorger beziehen ihr Wasse aus verschieden Proveni­enzen, so dass das Wasser eines Versorgungsgebietes, sofern es sich nicht um Mischwasser handelt, je nach Wohnort oder Stadtviertel verschieden sein kann . Bei einigen Versorgern (z.B. Baden-Baden) ist es sogar möglich, die Werte einzelner Straβen- und Hausnummern zu erfragen.

Die Gesamthärte eines Wassers setzt sich zusammen aus der Karbonathärte und der Nichtkarbonathärte.

Karbonathärte

Ein wichtiger und leicht messbarer Wert ist die Karbonathärte und wird ebenfalls in °dH angegeben. Sie wird auch als "temporäre“ oder „vorübergehende Härte" bezeichnet und beinhaltet alle durch die Kohlensäure gebundenen Calcium- und Magnesiumionen. Anders ausgedrückt versteht man unter Karbonathärte das Salz der im Wasser gelösten Kohlensäure; es liegt im Wasser als Karbonat (CO32-) oder Hydrogenkarbonat (HCO3-) vor.

Mit Hydrogenkarbonat können sich schwer lösliche Verbindungen wie Calciumkarbonat oder Magnesiumkarbonat bilden. Sie setzen sich als Ablagerungen auf dem Küchengeschirr, Wasserhähnen etc. ab und sind als Kalk- oder Kesselstein bekannt. Ob sich Kalkablagerungen bilden, hängt von einem recht komplizierten, temperaturabhängigen Kalk-Kohlensäure-Kohlenstoffdioxid-Gleichgewicht ab. Kalkablagerungen entstehen besonders beim Kochen von Wasser.

Mit der Karbonathärte steigt die Tendenz zu höheren pH-Werten (siehe unten). Man kann deshalb sagen:

Niedrige Karbonathärte = niedriger pH-Wert (= saures Wasser, pH < 7)
Hohe Karbonathärte = hoher pH-Wert (= alkalisches Wasser, pH > 7)

Je weicher ein Wasser ist, desto weniger Kalkablagerungen gibt es auf den Haushaltsgeräten und desto weniger Spülmittel und Waschpulver wird benötigt. Weiches Wasser findet sich vorzugsweise in Regionen mit Granit, Gneis, Basalt und Schiefer.

Hartes Wasser verursacht hingegen eine Verkalkung der Gerätschaften und bedingt einen höheren Verbrauch an Spül- und Waschmitteln. Kalkablagerungen in den Wasserleitungen schützen allerdings das Metall vor Korrosion. Hartes Wasser ist vorherrschend in Regionen mit Sand- und Kalkstein.

Nichtkarbonathärte

Als Nichtkarbonathärte bezeichnet man den Teil der Gesamtwasserhärte, der sich nicht durch Kochen des Wassers entfernen lässt. Dieser Anteil der Härte wird auch „perma­nente“ oder bleibende Wasserhärte“ genannt. Sie beinhaltet die Verbindungen von Calcium und Magnesiumsalzen mit Salpeter oder Schwefelsäure. Die Nichtkarbonhärte bleibt nach dem Kochen im Wasser erhalten.

Der pH-Wert

Der pH-Wert ist für die Beurteilung des Wassers ebenfalls sehr entscheidend. Die Skala der möglichen pH-Werte reicht von pH 0 (extrem sauer, z. B. Salzsäure) bis pH 14 (extrem basisch, z. B. Natronlauge). In der Mitte der pH-Skala liegt der sogenannte Neu­tralpunkt mit einem pH-Wert von 7. Idealerweise sollte der pH-Wert von Trinkwasser in der Nähe von pH 7 liegen, geringe Abweichungen sind jedoch üblich und gesundheitlich unbedenklich. Die Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass das Trinkwasser einen pH-Wert zwischen 6,5 und 9,5 aufweisen muss.

Der für die Kaffeezubereitung ideale Wert liegt bei 7 - 7,2. Zum Vergleich: Coca Cola hat einen pH-Wert von etwa 2,3, Zitronensaft ca. 2,5; beide sind also sehr sauer.