Der äthiopische Yirgacheffe Special

Diesen Kaffee, einen sonnengetrockneten Yirgacheffe (engl. Yirgacheffe natural) aus Äthiopien, muss man aus mehreren Gründen als sensationell bezeichnen: er ist eine absolute Rarität, weist einen unglaublichen Reinheitsgrad auf und ist von außergewöhnlichem Geschmack - fruchtig, mit einer zarten Bergamotte-Note, einem Hauch von Blaubeeren und einer intensiven Schokolade im Abgang.
Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, war es lange Jahre verboten, sonnengetrocknete Yirgacheffes zu exportieren. Dadurch sollte der hohe Standard des gewaschen Yirgacheffe gewahrt und nicht durch unsaubere sonnengetrocknete untergraben werden. Qualitativ hochwertige sonnengetrocknete Kaffees können nämlich nur mit hohem Aufwand bei Ernte und Verarbeitung gewonnen werden. Diese Mühe machen sich die meisten Produzenten rund um den Globus allerdings nicht. Der Hauptgrund liegt darin, dass ein gewaschener Kaffee, generell höhere Preise erzielt, als wenn er ausschließlich an der Sonne getrocknet wird.

Erst mit der zunehmenden Nachfrage nach Spezialitätenkaffee hat sich diese Situation zu ändern begonnen - in ersten Andeutungen auch in Äthiopien. Wie einschneidend die zunehmende Bedeutung der Spezialitätenkaffees ist zeigt die Tatsache, dass wir für unseren sonnengetrockneten Yirgacheffe einen deutlich höheren Preis zahlen als für unseren gewaschenen - ein Umstand, der vor kurzem noch völlig undenkbar gewesen wäre!

Abgesehen von den „Mini-Mengen", die für die Teilnahmen an den seit 2005 in Äthiopien ausgetragenen Kooperativen-Wettbewerben produziert und nach der Prämierung an der elektronischen Börse versteigert werden, gibt es erst seit 2006/07 den ersten frei zu kaufenden sonnengetrockneten Yirgacheffe. Er stammt aus dem abgelegenen „Tal des Nebels" und wird von der örtlichen Kooperative in einer sehr kleinen Menge produziert.

Der Kaffee ist fabelhaft sauber, d.h., es wurden tatsächlich nur rote, reife Kirsche einzeln gepflückt - ein Sachverhalt, den man wirklich als außergewöhnlich bezeichnen muss! (Anm.: Wir befassen uns schließlich mit der Realität und nicht mit der Werbung, die diesbezüglich dem Verbraucher generell ein nicht existierendes Idealbild präsentiert!).