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Harazi

Jemenitischer Kaffee

Der Anbau von Kaffee ist im Jemen in mehrfacher Hinsicht eine schwierige Angelegenheit. Nirgends auf der Welt stehen die Kaffeebäume auf solch kleinen Parzellen wie im Jemen, oft auf schmalen Terrassen in abenteuerlichen Steillagen.
Nach der Ernte werden die Kaffeekirschen auf dem Boden, vielfach aber auf den Flachdächern der im Jemen typischen Steinhäuser getrocknet. Bis der Kaffee dann über meist extreme Auf- und Abstiege und durch viele Hände gehend bei einer Mühle, und danach - erneut durch viele Hände gehend - im Hafen für den Export bereit steht, ist der Kaffee ungewöhnlich teuer geworden. Aber: Ein sauber geernteter und verarbeiteter jemenitischer Kaffee ist ein unglaubliches Geschmackserlebnis: Voller Körper, intensive Fruchtnoten, und je nach Terroir Anklänge von Zimt, Vanille und vielem mehr. Doch solche sauberen, Aromen-geballte Kaffees zu finden erfordert einen hohen Aufwand und ein glückliches Händchen.

Das „Haraaz“-Projekt

Der „Harazi" ist ein Kaffee aus dem äußerst ungewöhnlichen Projekt von Shabbir A. Ezzi. Seit 2006 hat er rund eine Million Dollar in sein „Haraaz"-Projekt gesteckt, um durch Qualitätsverbesserung die Absatzschancen der Kleinbauern im Nord-Haraz zu erhöhen. Die Region liegt westlich von Sana´a, in der die Familie von Shabbir A. Ezzi ihre Wurzeln hat. Gleichzeitig werden (und sind bereits) infrastrukturelle und soziale Maßnahmen realisiert. Wichtig für die ökonomische Entwicklung der Region ist insbesondere der leichtere Zugang für die Bauern zu den Märkten in den Städten.

Auch in Zukunft wird Kaffee das wichtigste Produkt im „Haraaz"-Projekt bleiben. Shabbir A. Ezzi zahlt den Bauern nicht nur definitiv höhere Preise als die anderen Aufkäufer, er vergibt an die Bauern ID-Karten (einmalig nicht nur im Jemen!), die eine absolute Rückverfolgbarkeit des Kaffee ermöglichen. Die von den Bauern geernteten Kaffeekirschen werden nicht, wie im Jemen üblich, auf dem Boden oder auf Hausdächern in der Sonne getrocknet, sondern auf erhöhten, eine gute Durchlüftung gewährleistenden Trockengestellen. auf dem Firmengelände von Shabbir A. Ezzi in Sana´a. Hier erfolgt auch die weitere Verarbeitung des Kaffees für den Export und die Durchführung von Workshops für die Kaffeebauern.

Khat ist eine im Jemen beliebte (leichte) Rauschdroge und verdrängt zusehends den Kaffeeanbau. Shabbir A. Ezzi möchte die Bauern überzeugen, vom unkomplizierten und gute Einkünfte erbringenden Khat-Anbau zum Kaffee-Anbau überzugehen bzw. wieder zu ihm zurückzukehren. Deshalb versucht er in seinem „Haraaz"-Projekt mit den ID-Karten, seinem sozialen Engagement u.v.m. eine neue Art von Stolz zu schaffen, gemäß dem Motto: Der Jemen produziert leider immer noch viel schlechten Kaffee, aber wir, die Bauern aus dem Haraz, produzieren für die Kaffeeliebhaber dieser Welt den besten Kaffees des Landes. Deshalb, und weil er geschmacklich wirklich hält was er verspricht, haben wir diesen Kaffee gekauft!

Näheres über das „Haraaz"-Projekt finden Sie auf der Website von Shabbir A. Ezzi